GILDA BRASILEIRO - Gegen das Vergessen
von Roberto Manhães Reis und Viola Scheuerer
doc., 90 min, 2018, DCP
Original: portuiesisch mit UT in dt, engl, spanisch
Gilda Brasileiro ist Jüdin und Afro-Brasilianerin. Sie lebt in einem Dorf im atlantischen Regenwald, in dem noch ein intaktes Sklavenhaus steht. Doch niemand vor Ort kann sich an die
Vergangenheit erinnern. Das kann Gilda nicht akzeptieren.
Da erfährt sie von einem Film-Wettbewerb, der Dorfbewohner aufruft ihre Geschichten zu notieren. Gilda erzählt von einer geheimen Sklavenroute und von ihrem Dorf als illegalem Umschlagplatz
im größten Kaffee-Anbaugebiet des 19.Jahrhunderts. Fast eine Million AfrikanerInnen gelangten nach dem Verbot des transatlantischen Sklavenhandels weiterhin als Sklaven nach Brasilien. Gilda
sucht nach Wahrheit und konfrontiert die Nachkommen der Sklavenhändler und Farmbesitzer mit ihrer eigenen Geschichte.
Angesteckt von ihrer Suche finden wir Fotografien von versklavten Männern, Frauen und Kindern auf brasilianischen Kaffee-Plantagen. Die Bilder von Marc Ferrez, einem der wichtigsten
Fotografen des 19.Jh., bringen uns eine ferne Zeit irritierend nah in die Gegenwart.
Musik: Thomas Rohrer, Bella, Fabio Nino Müller
Kamera und Erzähler: Roberto Manhães Reis
Ton, Schnitt und Produktion: Viola Scheuerer
Sounddesign & Mischung: Dietrich Körner
Farbkorrektur: Stefan Engelkamp
Co-Produktion: Beatriz Lindenberg